Oberberg Fachklinik Wasserschlösschen ist Deutschlands erste Klinik für Kinder und Jugendliche, die für Interpersonelle Therapie zertifiziert wurde

Bei der interpersonellen Psychotherapie wird davon ausgegangen, dass im Menschen ein Grundbedürfnis nach engen, persönlichen Verbindungen zu Mitmenschen besteht. Kann dieses Bedürfnis aufgrund verschiedener Faktoren nicht gestillt werden, scheint das ein ausschlaggebender Faktor für die Entwicklung einer Depression zu sein. Der zentrale Ansatz der IPT ist die gemeinsame Erarbeitung der Ursache und eine Aufarbeitung von dieser. Dies geschieht u.a. durch den Einsatz von Techniken wie Rollenspiele, Gefühlsaktivierung, Verbesserung des Kommunikationsverhaltens sowie der Aufarbeitung von Traumata. In der IPT-A, die sich an Jugendliche richtet, wird unter anderem der Kommunikation sowie den Herausforderungen in der digitalen Welt und den sozialen Medien eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

In der Oberberg Fachklinik Wasserschlösschen werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 21 Jahren behandelt, die aufgrund von emotionalen Krisen, traumatischen Erfahrungen oder anderen psychischen Störungen ihre Probleme nicht mehr allein bewältigen können. Das Konzept für die IPT-A-Station der Oberberg Fachklinik Wasserschlösschen entwickelte Frau Dr. Cionek-Szpak ursprünglich in Zusammenarbeit mit Anne von Lucadou, Supervisorin für die IPT-A. Es beinhaltet neben hochfrequenten Einzeltherapien auch methodenspezifische Gruppentherapien und entsprechend fokussierte Familiengespräche, wie auch IPT-Musiktherapie, IPT-Kunsttherapie, tiergestützte Interventionen und Bewegungstherapie. Ein sehr wichtiger Teil des IPT-Angebots ist das Training der interpersonellen Kompetenzen im Alltag durch das geschulte Pflege- und Erzieherteam. Das IPT-Therapeutinnen-Team, Dr. Silke Stainer, Oberärztin, Dr. Miriam Heckhausen, Leitende Psychologin, und Sophia Jordan, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, hat ein Konzept zur Einbindung von Angehörigen in die IPT-A in Form eines Gruppenangebotes für Angehörige entwickelt und diese Neuerung in dem bisherigen IPT-Konzept zusätzlich implementiert.