Cathrine Bushnell, eine bedeutende Schmerzforscherin, hat beschrieben, wie chronischer Schmerz entsteht: Schmerzreize werden über das Rückenmark zum Thalamus geleitet, von dort in Richtung des sensorischen Cortex, der für die sensible Wahrnehmung zuständig ist. Die eigentliche Schmerzstärke wird jedoch durch Aktivierung anderer Hirnareale bedingt: Gyrus cinguli (ACC), Insula, Amygdala, Hippocampus sowie der präfrontale Cortex sind dabei entscheidend. All diese Bereiche gehören auch zu unserem zentralen Stressverarbeitungssystem , so dass Schmerz für das Gehirn nur eine besondere Variante von Stress darstellt. Eine adäquate Bewertung des Schmerzreizes führt im Sinne einer Top-Down-Regulation zu einer Schmerzreduktion. Bei Patienten mit chronischem Schmerz (insbesondere Fibromyalgie) ist diese Schmerzhemmung defekt: Der Schmerz bleibt im Gehirn!