Diabetiker mit psychischen Erkrankungen sind eine Hochrisikogruppe für komplizierte Diabetes-Verläufe. Um schwerwiegenden Folgeerkrankungen zu verhindern, ist ein gut organisiertes Diabetesmanagement entscheidend.
Psychische Störungen können die Akzeptanz der Erkrankung und notwendige funktionale Anpassungen im Lebensstil beeinträchtigen. Außerdem führen einige Medikamente zu einer gefährlichen Gewichtszunahme. Dabei ist auch ein entgegengesetzter Wirkmechanismus zu berücksichtigen: Diabetes kann psychische Störungen verschlechtern, wenn Diabetes und assoziierte Folgen zu belastenden psychischen Stressoren werden.
Für Menschen mit einer Doppelerkrankung ist daher ein interdisziplinäres Therapieprogramm unerlässlich: Die Oberberg Fachklinik Rhein-Jura hat ein innovatives Psychodiabetologie-Konzept zusammengestellt.
Schon im Rahmen der Diagnostik werden Patienten auf Diabetessymptome hin untersucht. Die Patienten erfahren auf Ebene der somatischen Versorgung den Einsatz neuster Behandlungsmethoden (beispielsweise Einsatz von rtCGM-Geräten) und üben trotz komorbider Störungen ein erfolgreiches Diabetes-Management ein.
In einem speziell auf Diabetiker ausgerichteten Psychotherapie-Programm (D-ACT) wird mit den Patient daran gearbeitet, die Krankheit in ihr Leben zu integrieren und einen funktionalen Umgang mit ihr zu finden.Die Patienten können so nachhaltig Gesundheit und Lebensqualität steigern. Ermöglicht wird dies durch gelebte Interdisziplinarität.