Mit Licht gegen die Herbstdepression
13.10.2012
Zahlreiche Studien belegen, dass diese „Herbst- oder Winter-“ in Wahrheit auch eine „Lichtmangeldepression“ ist: So treten die typischen Beschwerden vor allem nordischen Ländern wie Norwegen und Finnland auf, wo es im Winter nur wenige Stunden hell ist, während sie im sonnigen Südeuropa so gut wie unbekannt sind. In Deutschland, das von den Tageslichtstunden im Winter her etwa in der Mitte liegt, sind besonders alle jene gefährdet, die ihren Arbeitsweg morgens und abends im Dunkeln zurücklegen und die Zeit dazwischen ausschließlich im Büro verbringen.
Denn: Normales Lampenlicht kann den Mangel nicht ausgleichen: „Selbst an dunklen Tagen ist das Sonnenlicht stärker und effektiver als jede Lampe“, sagt Prof. Berner. Für die Lichttherapie, wie sie in der Rhein-Jura Klinik eingesetzt wird, werden daher besonders helle Lampen eingesetzt, und zwar bei Dunkelheit. Der Chefarzt der Rhein-Jura Klinik rät dazu, dem Risiko einer Herbstdepression von Anfang an entgegenzuwirken: „Nehmen Sie möglichst viel Zeit im Sonnenlicht pro Tag mit, etwa in der Mittagspause, – und verschaffen Sie sich außerdem reichlich Bewegung.“ Diese beiden natürlichen Kraftquellen zählten, neben eventuell erforderlichen Medikamenten, psychotherapeutischen Gesprächen und der Lichttherapie, auch in der Rhein-Jura-Klinik zu den wichtigsten Bausteinen bei der Behandlung einer Depression.
Wer das Gefühl habe, seine Probleme selbst nicht in den Griff zu bekommen, sollte sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen, rät Prof. Berner. Oft sei es auch hilfreich, wenn der Partner oder die Familie dazu den entscheidenden Anstoß gebe. Denn wer sich erst einmal in einem seelischen Tief befände, dem falle es naturgemäß besonders schwer, sich um Hilfe zu bemühen, so der Psychiater und Psychotherapeut.