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  • Frühjahrsdepression: warum der Frühling manche Menschen krank macht und was dagegen hilft

    11.09.2019

    Jedes Jahr das gleiche Bild: Die Tage werden wärmer, die Sonne bringt mehr Licht in die Tage, die erste Knospen sprießen. Das schöne Wetter, das ab März beginnt, weckt aber nicht bei jedem Menschen Frühlingsgefühle. Manche fühlen sich im Frühling sogar deutlich schlechter: Jährlich steigt zu dieser Zeit die Zahl akuter Depressionen. Eine Studie der Medizinischen Universität Wien zeigte sogar, dass die Suizidrate im März gegenüber Februar um 20 Prozent steigt – erst im Sommer sinkt sie wieder. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass depressive Menschen im Frühling noch stärker mit ihrer Krankheit und dem Bild lauter fröhlich erscheinender Menschen um sich herum konfrontiert werden. Sie sind unglücklich, traurig und zurückgezogen, während um sie herum das Leben zu blühen beginnt.

    Unterschiede von Frühjahrsdepression und Frühjahrsmüdigkeit

    Man unterscheidet zwischen Frühjahrsmüdigkeit, die nach spätestens 2 Wochen wieder von selbst verschwindet, und Frühjahrsdepression, die länger anhält und ärztlicher Behandlung bedarf. Die Frühjahrsdepression ist Ergebnis einer latenten Depression. Verschwinden Symptome wie Müdigkeit und Niedergeschlagenheit nicht oder werden sogar stärker, kann es sich bei dem Betroffenen um eine Frühjahrsdepression und somit um eine ernst zu nehmende psychische Erkrankung handeln.

    Die typischen Symptome einer Frühjahrsdepression sind dieselben wie bei einer "normalen" Depression:

    • Antriebsarmut
    • Freudlosigkeit
    • Interesselosigkeit
    • Gefühl von Wertlosigkeit
    • Schuldgefühle
    • Hoffnungslosigkeit
    • Verzweiflung
    • und viele weitere

    Die Symptome sind vielfältig und nicht jeder Betroffene weist alle Krankheitszeichen auf. Deshalb ist es wichtig, sich einem Arzt oder Therapeuten anzuvertrauen. Je früher Betroffene entsprechende Unterstützung in Anspruch nehmen – an einem unserer Standorte oder einem niedergelassenen Arzt des Vertrauens – desto größer sind die Heilungschancen. Als Behandlung nutzen wir an den Standorten der Oberberg Kliniken verschiedene Formen der Psychotherapie und gegebenenfalls Medikamente sowie ergänzende Maßnahmen.

    Frühjahrsmüdigkeit – was tun?

    Die Frühjahrsmüdigkeit lässt sich ganz einfach bekämpfen: mit Bewegung an der frischen Luft. Gehen Sie im Frühjahr so oft wie möglich ohne Sonnenbrille draußen spazieren oder Rad fahren - auch wenn Sie sich eigentlich zu müde dazu fühlen. Das natürliche Tageslicht kurbelt die Produktion des wichtigen Hormons Serotonin an, das uns wacher und fröhlicher macht, und hilft dem Körper, den Vitamin-D-Speicher wieder aufzufüllen, bis er im Sommer in der Regel vollständig geladen ist. Bewegung regt den Kreislauf sowie den kompletten Stoffwechsel im Körper an und wirkt ebenfalls der Frühjahrsmüdigkeit entgegen.

    Weitere Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit

    In Abgrenzung zur Frühjahrsdepression können bei einer Frühjahrsmüdigkeit bereits einfache Maßnahmen zu einer Verbesserung bzw. Linderung der Symptome führen:

    • Wechselduschen über Arme und Beine in Richtung Herz regen den Kreislauf an und regulieren den Blutdruck.
    • Wöchentliche Saunagänge stärken den Kreislauf. Passen Sie aber bei niedrigem Blutdruck auf und saunieren Sie nicht länger, als es sich für Sie gut anfühlt.
    • Schlafen Sie nicht länger als sonst, denn zu viel Schlaf führt zu gesteigerter Müdigkeit, vermehrter Melatonin-Produktion und kann Depression begünstigen.
    • Schlafen Sie andererseits auch nicht zu wenig - ein gutes Mittelmaß ist ideal.
    • Trinken Sie ausreichend, denn auf Flüssigkeitsmangel reagiert der Körper ebenfalls mit Müdigkeit.
    • Eventuell kommt für Sie eine spezielle Lichttherapie in Frage. Die richtige Dosis Licht regt effektiv die Bildung von Serotonin sowie Vitamin D an und kann tatsächlich wie ein Medikament gegen Frühjahrsmüdigkeit wirken.

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