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  • Depressionen, Angstzustände und Krisen bei „Best Agern“ / Psychotherapie

    24.09.2019

    Lange galt das Alter bis Mitte 50 als das „beste“ Alter eines Menschen. Mittlerweile wissen wir, dass gerade ab diesem Alter der „zweite Frühling“ beginnen kann. In diesem Alter hat man in der Regel vieles erreicht und eigene Verpflichtungen erfüllt und kann neue Freiheiten genießen; so ist häufig die Existenzgründung abgeschlossen, das Berufsleben erfüllt, familiäre und soziale Beziehungen tragen, außerdem hat man eine große Lebenserfahrung und weiß, worauf es wirklich im Leben ankommt.

    Doch in diesem Alter können auch besondere Herausforderungen und Schwierigkeiten auftreten und zu seelischer Not und psychischer Belastung führen, so dass eine psychotherapeutische, spezifisch auf die Herausforderungen dieser Lebensspanne ausgerichtete, Behandlung erforderlich wird. Depressionen sind im mittleren und höheren Lebensalter die häufigste psychische Erkrankung.

    Die seelischen Belastungen in diesem Alter stehen oft in einem engen Zusammenhang mit der aktuellen Lebenssituation und mit den persönlichen Einstellungen. Eine Rolle spielen hier oft Anpassungsstörungen, d. h. Zustände mit subjektivem Leiden und emotionaler Beeinträchtigung nach belastenden Lebensereignissen, Depressionen, Ängste, Abhängigkeitserkrankungen oder auch Belastungsstörungen, also Belastungen z. B. durch frühere traumatische Ereignisse. Später kann es manchmal auch zu Gedächtnisbeeinträchtigung kommen und nicht selten treten alterstypische körperliche Beschwerden, wie z. B. Schmerzen, auf. Dabei wird oft beobachtet, dass die seelischen Belastungen in diesem Altersabschnitt nicht rechtzeitig erkannt und körperlichen Problemen zugeschrieben werden, was den Beginn einer erfolgversprechenden psychotherapeutischen Behandlung verzögert.

    Um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit als „Best Ager“ lange zu genießen und sich möglichst die Qualität und die Freiheiten im Leben zu erhalten, ist die Pflege der eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit sehr wichtig. Während für den Erhalt der körperlichen Gesundheit Fitnesstraining, Wellness- und verschiedene Sportangebote sowie die spezifische medizinische Behandlung bei verschiedenen körperlichen Krankheiten förderlich ist, erweist sich die psychotherapeutische Behandlung von seelischen Belastungen und Störungen als sehr wichtig.

    Oft treten in dieser Alterspanne seelische und körperliche Krankheiten zusammen in Erscheinung. Die Behandlung erfordert dann eine interdisziplinäre Perspektive: gleichzeitig wird neben der Remission der seelischen Störung eine gelungene Bewältigung der begleitenden körperlichen Krankheiten angestrebt. Innovative, ganzheitliche verhaltenstherapeutische Therapieprogramme in Kombination mit fachärztlich psychiatrischer und internistischer Behandlung haben sich dabei als besonders wirksam erwiesen.

    In der Oberberg Fachklinik Weserbergland wird unter der Leitung des neuen Chefarztes ab dem ersten Quartal 2017 ein neuer Schwerpunkt zur Behandlung von Menschen im „Best Age“ mit Depression und Angstzuständen in Kombination mit körperlichen Beschwerden und Krankheiten, wie z. B. Diabetes mellitus und arterieller Hypertonie, etabliert. Das verhaltenstherapeutische Setting umfasst neben Psychoedukation und der Vermittlung von Bewältigungsmechanismen, kognitiven Therapieanteilen auch achtsamkeitsbasierte und körpertherapeutische Angebote.

    Zu diesem Thema finden Sie hier einen Online-Vortrag von Dr. Andreas Jähne.

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