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  • Die wissenschaftliche Basis des Antigen-Schnelltest-Konzepts in den Oberberg Kliniken

    20.04.2021

    Die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern steht in den Oberberg Kliniken an höchster Stelle. Damit eine umfassende Behandlung während der Pandemie möglich war und ist, werden für die Kliniken neben den AHA-A Maßnahmen und Luftfiltern möglichst effektive Teststrategien auf COVID-19-Infektionen entwickelt und wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit untersucht.

    In einer Studie mit der Arbeitsgruppe von Dr. Kreutz am Institut für Medizinische Biometrie und Statistik (IMBI) der Universitätsmedizin Freiburg in Kooperation mit den Oberberg Kliniken wurden im ersten Schritt Modellrechnungen zur Wahrscheinlichkeit von COVID-19-Ausbrüchen und ihrer Vermeidbarkeit durch Schnellteststrategien berechnet. Das heißt, es wurde ermittelt, wie die Wahrscheinlichkeit von Clusterinfektionen (definiert als mindestens drei Erkrankte innerhalb von 10 Tagen) durch Schnelltests reduziert werden kann.

    In den meisten Kliniken, in denen mehrwöchige Aufenthalte geplant sind, war lediglich eine Testung bei der Aufnahme der Patienten und die Isolation von Patienten mit beginnenden COVID-19-Symptomen üblich. Das Modell zur zusätzlichen Durchführung von Schnelltests wurde mit Daten einer Oberberg Klinik mit 80 Angestellten und 60 Patienten erstellt.

    Bezüglich der Antigen-Schnelltests wurde von einer 90 %-igen Sensitivität ausgegangen. D. h., 90 % der Personen, die bzgl. SARS-CoV-2/COVID-19 infektiös sind, werden mit diesen Tests erfasst (auch wenn sie keine Symptome aufweisen).

    Als erstes ergab die Modellrechnung, dass die Anwendung von Antigenschnelltests den noch empfindlicheren PCR-Testungen in der klinische Praxis i.d.R. deutlich überlegen ist, da das Ergebnis unmittelbar und nicht erst mit einer Verzögerung von i.d.R. ein bis zwei Tagen vorliegt. Bei zwei Testungen in der Woche und einer Testung von 80 % der Mitarbeiter und Patienten reduziert sich bei einem sofortigen Vorliegen des Testergebnisses die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs um 51 % im Vergleich zu PCR-Tests (siehe Abbildung rechts).

    In einem zweiten Schritt wurde untersucht, um wie viel Prozent sich das Ansteckungsrisiko bei einer 100 %-igen Testbereitschaft von Mitarbeitern und Patienten reduzieren lässt, wenn nicht nur bei Aufnahme (Baseline-Überwachung) sondern wöchentlich zweimal pro Woche oder sogar täglich Schnelltests durchgeführt werden. Die Berechnung zeigte, dass sich die Wahrscheinlichkeit bei einmaliger Testung um ca. 40 %, bei zweimaliger Testung um etwa 70 % und bei täglicher Testung um über 95 % reduzierte (Abbildung links).

    In einem dritten Schritt wurde modelliert, wie die Compliance (d. h. Bereitschaft) von Mitarbeitern und Patienten die Gefahr einer Clusterbildung in den Kliniken reduziert. Die Berechnung ergab, dass eine Compliance von mindestens 80 % anzustreben ist.

    Die Anwendung von Antigen-Schnelltests scheint demnach ein essenzieller Bestandteil einer effektiven Strategie zur Prävention einer COVID-19-Infektion und ihrer Ausbreitung zu sein. Eine Beteiligung möglichst vieler Mitarbeiter und Patienten in den Kliniken ist hierbei unabdingbar.

    Diese Ergebnisse beziehen sich auf Modellrechnungen; die Erkenntnisse wurden zudem in den Kliniken der Oberberg Gruppe zeitnah in die Praxis umgesetzt. Bei einer Teststrategie mit zweimaliger Durchführung der Surveillance-Testungen pro Woche und einer 90 %-igen Beteiligung von Mitarbeitern und Patienten kann das Risiko eines Ausbruchs um etwa 60 % reduziert werden im Vergleich zu dem herkömmlichen Vorgehen mit Testungen zu Beginn und Isolation von Patienten mit Symptomen.

    Auch Gesundheitsexperte, Epidemiologe und Mitglied des Bundestags Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach begrüßte die Studie und stellte sie auf seinen Twitter Account.

    Gemäß der Modellrechnungen wurden in den Oberberg Kliniken neben umfangreichen Hygiene- und Lüftungsstrategien eine entsprechende Schnellteststrategie für Mitarbeiter und Patienten sowie einmalige Testungen von Besuchern etabliert. Mit dieser Strategie stellen wir einen bestmöglichen Schutz vor einer COVID-19-Infektion in allen Oberberg Kliniken sicher.

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